Bacherpark, der „besondere“ 5. Bezirk #sagsLandau, 4. Tag

Mittwoch, 17. Juni, kurz vor 14h45…

Der Bacherpark beeindruckt mich beim Hinkommen zu aller erst mit einer dermaßen genialen, großzügigen Variante eines „Kletter-/Hochgartens“, dass ich a) aus dem Staunen kaum herauskomme und b) auch rauf will (geht aber nicht, das Gerüst ist klar für kleinere dimensioniert) 🙂

Es ist wieder ziemlich kühl, soll aber trocken bleiben. Kaffeerad ist da – an der Stelle großen Dank an Cyclecraft und Fabian Brugger, der nicht nur immer freundlich Kaffe zubereitet (wie er sagt, waren es im Schnitt bisher jedes Mal über 100 Kaffee!), sondern auch sonst hilft und unterstützt, wo es geht. …Kreisel, Malkreiden und die Folder werden hingelegt…

…genau in diesem Moment erfahren wir, dass wir diesmal besonders prominente Unterstützung erhalten. Marry Vassilakou, Vizebürgermeisterin in Wien, dieser wunderbaren Stadt, setzt ein starkes Zeichen für Bildung – zuhören direkt am Ohr der Menschen, heute eben im 5. Bezirk, Margareten. (Hier findet man davon Fotos)

 

Dieser Park, diese Gegend, scheint irgendwas besonderes an sich zu haben (ja, gefällt mir auch sehr gut). In keinem Park bisher war dermaßen oft zu hören: „Hier, genau hier in Margareten, direkt um den Bacherpark, ist es einfach am besten!“

 

Die Kurzprotokolle

  • Ich rede ziemlich lange mit einer geborenen Serbin. Die Frau ist seit 1973 in Wien und lebt seit damals immer im 5. Bezirk, den sie liebt und „nie mehr verlassen will“. In all‘ den Jahren hat sie durchgehend gearbeitet, sich nie auf dem Erreichten ausgeruht. Sie hat zwei Töchter und von denen insgesamt 5 Enkelkinder, alle im Kindergarten oder in der Schule. Auch ihre Töchter samt den beiden Schwiegersöhnen leben im unmittelbaren Umfeld des Bacherparkes. Die Oma, ihre Töchter und die Enkeln haben in den Jahren eine Art „privates Unterstützungssystem“ aufgebaut. Alle Enkelkinder lernen gemeinsam mit Freund_innen, oft unterstützt von Menschen aus dem/im Umfeld. So konnten und können alle die Schule gute absolvieren. Einige das Gymnasium! Bewegend ist, wie dankbar diese Frau – man möchte fast sagen „dennoch“ – dabei dem Bildungssystem in Österreich ist.
    (Anmerkung: EINMAL will ich jemanden aus der F Auge in Auge mit dieser Frau sehen. Persönlich im Gespräch mit einem dieser vielen Menschen, die sie eigentlich abschieben wollen…)

 

  • Ein relativ (aus Sicht einer Ausbildung) älterer Mann (56) will noch einmal eine Ausbildung angehen. Leider gibt es diese offenbar nicht in Wien, nur in NÖ. In seinem momentanen Beruf hat er jedenfalls keine Chance. Es macht nachdenklich wenn er sagt: „…oder sollte ich vielleicht doch lieber im Altersheim vorstellig werden?“

 

  • Eine Ägypterin ist mit ihrer Tochter seit 2003 da. Sowohl das persönliche soziale Umfeld als auch ihr Bildungshintergrund der Mutter bedeuteten für sie: Meiner Tochter die beste Ausbildung ermöglichen. Blitzschnell lernte diese Deutsch (offenbar schon in der Schule recht erfolgreich, vorrangig aber – laut Mutter –  privat zusätzlich unterstützt). Letztes Jahr absolvierte sie in einer Privatschule die Matura mit Auszeichnung, danach begann sie ihr Architekturstudium. Parameter des Erfolges. (Anmerkung: jedenfalls wenn es den Eltern(!) möglich ist)

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