Was wie eine nüchterne Aufzählung aussieht, bewegte mich in den letzten Tagen sehr. Hier haben es Menschen, Flüchtlinge, in unser Land geschafft. Aus welchen Gründen auch immer sind sie in Erdberg gelandet, in einem Haus, das aktuell als Erstaufnahmezentrum organisiert ist.
– ich will und werde jetzt an dieser Stelle nicht über die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung schreiben.
– ich will und werde jetzt nicht über den „Empfang“ dieser Menschen durch eine politische Partei in Erdberg schreiben.
– ich will und werde also aktuell nicht darüber schreiben: über Unsinn oder Sinn von Erstaufnahme, Grundversorgung, dauerhaft, Asyl, Zeitdauer, Platzmangel, Zelte, finanzielle Zuwendungen des Staates, „Grenzen dicht“ Rufe…
Aber das hier will und werde ich hiermit ich klar schreiben:
Ihr lieben ALLE MENSCHEN da draußen, da sind junge Menschen zu uns gekommen, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, und die wollen eines sehnlichst – Bildung(!) für ein besseres morgen!
Ich frage mich, wer kann/muss hier jetzt was tun, wie kann Schule, Bildung für diese Menschen stattfinden, wie kann sie organisiert werden, wer müsste sie wohl finanzieren?
JA, sehr geehrter Herr Außenminister, lieber Integrationsminister, geschätzter Sebastian Kurz:
- Ich frage mich tatsächlich, warum junge Menschen warten müssen, bis sie „anerkannt“ sind (oft, anders als berichtet, kann das Jahre dauern), bevor sie erste öffentliche Bildungsmaßnahmen „empfangen dürfen“?
- Ich frage mich tatsächlich, wie jene, die mir und uns aktuell in Erdberg begegneten, dazu kommen, dass ihre Lebenszeit untätig und wartend verrinnt?
- Ich frage mich tatsächlich, wie man die Bitte dieser jungen Menschen, oftmals unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, um Deutschkurse, um einem Anfang einer möglichen Zukunft, weiter ungehört lassen kann?
- …und ich frage mich, wie Du, lieber Herr Integrationsminister, wie die ganze Bundesregierung, sich ein weiteres Vorgehen mit UMF (unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen) genauer vorstell(s)t?
Was ich mir für diese Menschen wünsche?, was ich mir denke, was man hier und jetzt(!) machen sollte?
Bildung bringt Optimismus und Perspektive. Sie ist somit mögliches Gegenmodell zur herrschenden Hoffnungslosigkeit und ihrer Begleiterin, der Angst!
!!! Stellt Mittel für Deutschkurse bereit. Diese jungen Menschen haben meines Erachtens nicht nur ein Recht auf Bildung, sondern unser Staat ist gut beraten, die Potentiale dieser Menschen, ihre Talente, ihre Stärken, Ihre Kraft, ihre Bereitschaft und ihren Willen nicht länger verrotten, ja verrotten, zu lassen.
DANKE!
…was diese jungen Menschen inzwischen und rasch gerne hätten, meines Erachtens brauchen, darum wollen wir uns, will ich mich, gerne selber zu kümmern anfangen:
Denn ich weiß, es gibt Abertausende, die wollen etwas tun. Die spüren wie ich, es gibt schlicht mehr gutes als böses da draußen, in diesem Österreich.
Es braucht ein positives, ein optimistisches Gegenmodell zur Angst. Es braucht, wenn das nicht zu abgenützt ist, auch hier ein „Yes, we can!“
-> Sabine Beck (Danke!) und ich fangen deswegen einfach ‚mal zum Sammeln an!
-> was wir sammeln wollen: Stifte (Bleistifte, Kugelschreiber, Füllfedern), Hefte, Papier – und Bücher, für Anfänger_innen geeignet, auch Lehrbücher (Deutsch als Zweitsprache), eventuell auch gerne in Englisch…
-> und wenn wer vielleicht (voll funktionsfähige) CD Player nicht mehr braucht?, vlt noch jemand mit CD/Geschichten in Deutsch/Englisch?, deutsche Sprachlernprogramme?…
-> !!! wir sammeln im tachles, karmeliterplatz 1 in 1020, immer offen ab 16h (bis 01h)
-> bitte teilt das, auf den geeigneten Kanälen, sagt es gerne weiter!!!
Leute, wir gehen das einfach an – zusammen. Und wir wollen auch etwas anderes nicht vergessen. Wir, Optimist_innen mit Perspektive die helfen wollen und können, sind die Mehrheit!