heute 17 Uhr am Heldenplatz in Wien
Mein Vater gehörte zu denjenigen, die es „geschafft“ hatten. Noch 1939 konnten er und seine engste Familie nach Shanghai flüchten, letzter Ort, der noch relativ unkompliziert Menschen aufnahm.
Jahre später war er zurückgekommen und hatte seine katholische Frau, unsere Mutter, geheiratet. Beide hatten schlimme Jahre hinter sich gebracht. Manchmal schien es mir, sie konnten sich nur schwer in die Situation des anderen versetzen. Heute noch bin ich dankbar, dass sie dennoch niemals auch nur versuchten, so etwas wie ein gegenseitiges „Aufrechnen“ anzustellen!
Sie hatten uns, zwei Söhne, bekommen und traten – wohl bewusst – schon früh in einen Diskurs mit uns. Über Leid, über Unrecht, dass man nicht einfach wegschauen soll und kann. Bereits bei uns relativ jungen Kindern wurde dieses Bewusstsein so geweckt und begleitet mich, wohl uns beide, seither durchs Leben.
Heute, 70 Jahre nach der Befreiung Auschwitz gilt unverändert, achtsam zu sein. Auf alle Mitmenschen, auf „Minderheiten“, Recht vor Unrecht zu schützen!
Und im heutigen Gedenken gilt es auch, Zeichen zu setzen.
„Jetzt Zeichen setzen!“ – heute, 17 Uhr am Heldenplatz in Wien. Veranstaltung